FEEDBACK
Schwarzkopf
Eine absurde Wiener Krimicomedy über
Hollywood und andere Grauslichkeiten

ISBN 978-3-9502498-6-6
ISBN 978-3-9502498-5-9 (1.Auflage)

Rückmeldung / Kommentar
schwarzkopf[at]1668.cc / BLOG

 

 

 

 

Kurzrezension im Bananenblatt
Ausgabe 6 |Weihnachten 2011|facebook

Fazit: Sehr witzig, alle paar Seiten ein wirklich guter Schmäh.

   

 

*****

GRANDIOS!


Rezension im Literaturmagazin hörBÜCHER 04/2011

Kopie der Rezension als PDF

»Wien-Reiseführer gibt es viele, sehr gute sogar. Wer aber wirklich etwas über das Innerste der Wiener Seele erfahren möchte, darüber, wie Wien funktioniert, der ist mit Richard K. Breuers absurder Krimi-Komödie ›Schwarzkopf‹ bestens bedient. Hintergrund der Handlung ist der Versuch des in Hollywood lebenden Regisseurs Harald Schwarzkopf, Investorengelder für ein Remake des „Dritten Manns“ einzuwerben. Als Schwarzkopf dafür nach Wien reist, geht es dort drunter und drüber. Breuer beherrscht das Slapstick-Genre, seine Komödie ist absurd, schwarz und immer wieder abgründig amüsant. Ein besonderers Lektüre-Erlebnis, auch für den, der glaubt, Wien schon gut zu kennen. Sucht-Gefahr!« [ct]

Bewertung: ***** (5 Bücher: Grandios)

[Abdruck mit freundlicher Genehmigung von falkemedia e.K., Kiel]

   

 

 

ein herzliches Lesevergnügen!


Rezension in der Leipziger Volkszeitung

vom 12.März 2010 - Stadtausgabe

Schwarzkopf / Wien im Wahnsinn - Ganz Wien steht Kopf in Erwartung des berühmten Hollywood-Autors Harald Schwarzkopf. Begleitet wird der von Regie-Wunderkind Ernesto, einem Junkie, der die ganze Welt „coolio" findet, was nur eingeschränkt auf Gegenseitigkeit beruht. Die Verwirrungen beginnen bereits bei der Ankunft auf dem Flughafen, von wo aus der Weg direkt in die Prominenten-Zelle einer Haftanstalt führt. Hier werden Schwarzkopf und Ernesto nun jede Nacht ihres Ver- und Zerstörung bringenden Wien-Aufenthalts verbringen - immer aus einem anderen Grund, allerdings nie wegen des mysteriösen Todes ihres Freundes Otto Sittich. Da stehen ganz andere unter Verdacht, die jedoch bald darauf im eignen Blute liegen. Ferner treten auf: die Frühstücks-TV-Moderatoren Bernhard & Bianca, Theater-Diva Laura Hinz-Sittich, Bundeskanzler, Innenminister, Staatssekretär, Polizeipräsident, drei Investoren, ein Psychiater, der deutsche Kulturminister nebst Gattin und eine Handvoll Polizisten. Sie alle müssen mit ansehen, wie Schwarzkopf und Ernesto trotz schlussendlich schärfster Bewachung und im übrigen ohne jede Absicht einen Star-Dirigenten in den Wahnsinn treiben, das Theater in Brand stecken, die Innenstadt fluten. Der Wiener Autor Richard K. Breuer schreibt das alles in einer Art Drehbuch, das gekonnt mit Klischees jongliert und in witzigen Dialogen Filmbranche und Staatsapparatur auf die Schippe nimmt. Mit Gespür für Situationskomik und sicherer dramaturgischer Hand sorgt er so für ein herzliches Lesevergnügen. Vom Schmäh typischer Dialekt-Wörter ganz zu schweigen. Erschienen ist die Krimi-Comedy im Selbstverlag, auch als ebook. [jaf / Janina Fleischer]

[Datum=12.03.2010;  Quelle=LVZ/Leipziger_Volkszeitung; Ressort=Buecher; Sektion=L/Leipziger_Volkszeitung-Stadtausgabe/Stadtausgabe; Seite=4;]


[Abdruck mit freundlicher Genehmigung der Redakteurinr]

   

 

*****

würde gerne
weiterlesen!


Rezension auf amazon.de von Neo "Neowiener"

http://www.amazon.de/review/R3RMO59VQ62Z4W/

Auf den letzten paar Kapiteln habe ich bemerkt, dass meine Lesegeschwindigkeit merklich abgenommen hat...und habe den Grund dafür dann leider auch zur Kenntnis nehmen müssen: Ich wollte es nicht wahrhaben, dass dieses spezielle Lesevergnügen mit diesen so typischen Hollywood-Charakteren, welche sich durch diese für sie so unwirkliche "Wien ist eben auch anders"-Welt durchkämpften, schon wieder vorbei sein sollte. Coolio!

Im kommenden Jahr würde ich dann gerne weiterlesen, verehrter Herr Breuer! Einen Titelvorschlag finden Sie in der Headline ;) [»Schwarzkopf 2012 - back in Vienna!«]
 

   

 

*****

wie
Monty Python
bei der Papstaudienz
auf Speed

 

 

Und lachen's bittschön nicht allzu laut


Rezension auf amazon.de von weiser111

http://www.amazon.de/review/R2LAGTC6GNJSUX

Kann man sich Bedrohlicheres vorstellen als eine Neuverfilmung des "Dritten Mannes" nach dem Drehbuch von Steven Knight? -- Oh ja; sogar dieses Horrorszenario lässt sich steigern, nämlich zu einer entfesselten Groteske, der nichts heilig ist, und die hat unter anderem diese Drehbuch-Rohfassung im terrorverdächtigen Fluggepäck: "Ein rumänischer Erzbischof, der Leute zum Vergnügen aufschlitzt, und ein drogensüchtiger Polizist geraten im altehrwürdigen Stephansdom in einen Schusswechsel, werden schwerst verletzt, kopulieren sich die Seele aus dem Leib, entzünden zu guter Letzt eine geweihte Kerze ... und sterben". Nein, keine Angst, dazu kommt's nicht. "Schwarzkopf" ist noch viel absurder, komischer -- und vermutlich viel, viel näher dran an der Realität, nicht nur in Wien. Sie werden's sich bereits denken: Ein Kriminalroman für behagliche Abendstunden ist das nicht, sondern eine Art Drehbuch-Rohfassung (auch formal eine Graham-Greene-Hommage der anderen Art), dessen Handlung sich ausschließlich aus Dialogen, Regieanweisungen sowie typographischen und Layout-Zugaben für Genießer ergibt. Eigentlich geht's ja nur um Remake des "Dritten Mannes", mit Vorgaben, die einen schaudern machen. Aber dann fliegen die Pläne der Beteiligten immer rasanter aus der Kurve, derweil sich Vorfälle ereignen, die verdächtig an den Originalfilm erinnern.

Also ruhig Blut, liebe Leser, das mit dem rumänischen Erzbischof zitiert nur die Rohfassung eines unter Zeit- und sonstigem Druck entstandenen Drehbuchs von Harald Schwarzkopf, und nicht die Romanhandlung. Die ist noch viel abgedrehter und liest sich wie Monty Python bei der Papstaudienz auf Speed. Wie dieser bemerkenswerte Plot entstehen konnte, wer aus der Kultur- und Politikprominenz sich im Laufe der aberwitzigen Handlung von seiner unvorteilhaftesten Seite ausgiebig präsentieren konnte, und welche Heiligtümer der Film- und Kulturgeschichte hier gründlich durch den Kakao (mit Schlagobers) gezogen werden, unter Mitnahme sämtlicher Wien-Assoziationen -- nun, das können und sollten Sie, geneigter Leser, in Richard K. Breuers Krimi-Comedy "Schwarzkopf" nachlesen. 

Wer das Wienerische in möglichst vielen seiner Varianten im Ohr hat, sollte sich besonders viel Zeit lassen beim Lesen, auch wenn's gerade noch so komisch sein sollte. Genauso stellt man sie sich nämlich vor, diese herzigen Adabeis vom Frühstücksfernsehen und diese parlierenden Politik-Kapazunder. Haargenau so. Man liest die Dialoge und hat die Figuren in allen Details vor Augen. Ganz zu schweigen von rezeptpflichtigen Slapstick-Szenen nach Stummfilmzeit-Manier, die Breuer aus unschuldigem Anlass heraus entwickelt, mit exakt ausbaldowertem Timing, die ihre Eigendynamik entwickeln und nur noch durch energisches Eingreifen dauergrantelnder Wiener Polizeibeamter zu bremsen sind (naja, energisch... wir befinden uns schließlich in Wien...). Jedenfalls stellen Szenarien wie z.B. das Chaos, in das der Wiener Flughafen unter Mitnahme sämtlicher Beteiligten taumelt, oder die Folgen der gedopten Kinderbowle beim Pitch Meeting (um nur zwei unter einigen gleich großartigen herauszuheben) so einiges in den Schatten, das derzeit vom Feuilleton übern Schellenkönig gelobhudelt wird.

Und wie man aus den nur scheinbar einfachen Zutaten Dialog und Regieanweisung parallele Handlungsverläufe und Perspektivwechsel konstruieren kann, die auch ausgebuffte Leser verblüffen, das kann der aufmerksame Leser hier am lebenden Objekt studieren.

Bei alledem sind allein schon die Figuren a leinwande Sache, allen voran die authentisch inkompetenten Bundeskanzler, Innenminister und Großkopfeten der Wiener Polizei. Allerliebst sind der deutsche Kulturminister samt Piefke-Gemahlin oder Schwarzkopfs chronisch bis zum nicht vorhandenen Stehkragen zugekokster Kompagnon Ernesto. Die Wien-Exilianten mit deplazierten Heimatgefühlen und ebensolchen Erinnerungen an das Jahr 1938 sind ihr politisch unkorrektes Eintrittsgeld ebenfalls wert, und nicht zu vergessen zahlreiche Nebenfiguren vom Schwechater Bodenpersonal bis zum exaltierten Dirigenten, die in ihrer unbeirrbaren Verkennung der Situation direkt aus dem echten Leben entsprungen sein müssen. Ja -- und die herzigen Reporter Bernhard und Bianca vom AustriaLIVE-Frühstücksfernseh sind dermaßen dämlich -- die m ü s s e n echte Vorbilder haben; sowas kann man nicht erfinden.

Die Figuren stolpern fünf Tage lang mit Turbo von einem Fettnäpfchen ins nächste, die Handlung stolpert mit ihnen, und der eh schon vor Lachen nach Luft ringende Leser hechelt ihnen hinterher. Trotz des ungewöhnlichen Aufbaus ist "Schwarzkopf" nicht unübersichtlich, dafür sorgen schon gliedernde Momente, die einem bald vertraut werden -- jedes Moment ein Bündel von running gags: Die allmorgendliche Fernsehsendung, die improvisierte Sitzung beim Bundeskanzler, Heinzi und sein bemerkenswerter Bratwürstl-Stand, die chronisch pikierte Gattin des Piefke-Ministers, das Familienleben des ambitionierten Medienfuzzis Grünlich, natürlich die allmorgendliche Variation über das Thema "Entlassung aus der Arrestzelle" -- und noch so einiges mehr.

Manchmal gehen Breuer die Gäule ein wenig durch, nämlich dann, wenn die Freude an der aberwitzigen Situation überhand nimmt, sodass die Handlung selber darunter ein wenig leidet. Viel macht das aber nicht aus. Einem Leser, den das inkommodiert, ist der Humor garantiert im Flughafen Wien-Schwechat abhanden gekommen, will sagen: Sein Humor wurde vom Sicherheitsdienst versehentlich gesprengt, oder er wurde gen Havanna verfrachtet, zusammen mit einem gewissen Kosmetikkoffer.

Kultivierte Cineasten müssen sich -- aber das werden Sie sich bereits denken -- auf allerhand gefasst machen. Freilich gibt's auch außerhalb der Generallinie "Dritter Mann" zuhauf "Dritter Mann"-Zitate, -Anspielungen und -Parodien, und zwar nicht nur die üblichen Verdächtigen. Allein schon die alte Bissgurn Rahmhappel als verschärfte Reinkarnation von Anna Schmidts Vermieterin... hmpffff. Auch Paul Hörbigers berühmter Filmschnitzer in Sachen vertikale Desorientiertheit (nur im englischen O-Ton des Films zu hören) wird in turkifizierter Form so gewürdigt, wie Hörbiger das redlich verdient hat. Und freilich wirft der eigenartige (vorsichtig formuliert) Hollywood-Zampano Ernesto Ostwaldo mit Filmtiteln als Passepartout-Zitaten nur so um sich, ob er nun die Filme kennt oder nicht. Aber es gibt auch jede Menge Filmanspielungen für Fortgeschrittene, so als Zuckerln, von "Pulp Fiction" über den "Paten" bis zu "Ein Fisch namens Wanda". Wenn einem die entgangen sind, macht das aber nix. Is eh Blunzn.

In diesem Sinne: Gehma! Und lesen's unbedingt das Büchl. Und lachen's bittschön nicht allzu laut, wenn Sie's in der Bahn lesen, damit die Herrschaften ringsum trotz Ihrem Gekicher und Gegacker die Durchsagen verstehen können.
 

   

 

 

 

 

Kaufen! Lesen! Ablachen!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

turbulente Screwball-
Comedy


Rezension auf indiebookblog

http://indiebookblog.wordpress.com/2011/07/31/richard-k-breuer-schwarzkopf/
erstmalig erschienen Zwillingsleiden.Blog link

Also, ich muss ja ehrlich sagen, ein Buch in der Art habe ich glaube ich noch nie gelesen. Es ist im Drehbuchstil verfasst, also äußerst dialog-lastig, und das hat mir sehr gut gefallen. Und nicht nur das! Der liebe Richard K. Breuer hat da ein wahres Gusto-Stückerl verfasst. Irrwitzig und irre witzig!

Der Drehbuchautor Harald Schwarzkopf und sein kongenialer Partner, Regisseur Ernesto Ostwaldo kommen nach Wien und sollten eigentlich eine Investorengruppe davon überzeugen, Geld für das geplante Remake vom "Dritten Mann", herauszurücken. Gleichzeitig will die österreichische Regierung, allen voran Bundeskanzler Schuhnagel, Innenminister Bitterlich und Staatssekretär Wamperl, mit den beiden Hollywood-Größen das Image von Wien als Filmmetropole polieren.

Das geht aber gehörig in die Hose, denn die lieben Politiker haben nicht damit gerechnet, dass die beiden Chaoten in nur 5 Tagen eine Spur der Verwüstung durch Wien ziehen. Wo immer die beiden auftauchen, geschieht Unfassbares. Und keiner ist in der Lage, die beiden davon abzuhalten, ins nächste Fettnäpfchen zu treten. Da hilft auch kein Tränengas oder die tägliche Inhaftierung der beiden. Am nächsten Morgen werden sie ohnehin wieder aus der Prominentenzelle entlassen. Und machen munter weiter.Und da wird wirklich vor nichts und niemandem Halt gemacht! Das Begräbnis von Schwarzkopfs altem Freund Otto Sittich gerät zum Desaster, als Schwarzkopf vor versammelter Menge den Sarg aufbricht, um nachzusehen, ob denn wirklich der Otto drinnenliegt. Der Musikvereinssaal liegt nach einem Konzertbesuch der beiden in Trümmern. Das hochehrwürdige Burgtheater wird in Brand gesetzt und dank gut funktionierender Sprinkleranlage beinahe in ein Aquarium verwandelt. Und das ist noch lange nicht alles!

"Schwarzkopf" ist eine turbulente Screwball-Comedy, in der es von skurrilen Personen nur so wimmelt: Schwarzkopf, der sich in den Kopf gesetzt hat, Otto´s Unfall sei eine Täuschung. Ernesto, der sich pausenlos Drogen einwirft und aus diesem Grund für die meisten Katastrophen ausschlaggebend ist. Bundeskanzler Schuhnagel, der sich keine Namen merken kann, dem sein Frühstück wichtiger ist als die Staatsgeschäfte, und der auf keinen Fall die neueste Sponge-Bob-Folge verpassen will. Eine Reihe von Polizisten, die in bester Kottan-Manier agieren, allen voran Major Kohlweg, der lieber seine Burenwurst fertig isst, als einem potenziellen Mordopfer zur Hilfe zu eilen. Der deutsche Kulturminister mit seiner affektierten Gattin, die immer wieder ins Geschehen gezogen werden und dabei einiges an Blessuren davontragen. Die nymphomanische Kammerschauspielerin Hinz, Witwe von Otto Sittich. Der dubiose Psychiater Eckelhofer, unwissentlich Komplize im (fast) "perfekten Mord", den der "Schlitzer von Wien" geplant hatte. (Da dieser Mord aber eben nur fast perfekt ist, müssen außerdem noch weitere Unschuldige dran glauben.)
 

Und dann gibt es noch jede Menge mehr illustres Personal, das aber absolut unverwechselbar ist (außer der Polizist Max und Moritz ;-)). Tatsächlich musste ich ab der Hälfte des Buches gar nicht mehr lesen, wer da jetzt was gesagt hat, denn es war völlig klar, von wem welcher Unsinn stammt! Durch die überspitzte Zeichnung der Figuren und die genialen Dialoge schafft es der Autor, beinahe ohne Beschreibungen, eine absolut lebendige Atmosphäre zu schaffen.
 

Wortwitz dominiert die lebhaften Dialoge, und es gibt jede Menge Anspielungen auf Film und Musik (von denen aber sicher nicht mal ich alle mitgekriegt habe, obwohl ich die eine Anspielung ja total grenzgenial fand, aber die kann ich hier nicht verraten, weil sonst weiß man ganz gewiss, wer die Leich is...). Die Kapitel sind nach Filmtiteln benannt, außerdem gibt es am Anfang jedes Tages Zeitungsausschnitte und einen Live-Mitschnitt aus der Frühstückssendung von AustriaLIVE mit dem (nur am Fernsehschirm zuckersüßen) Moderatoren-Pärchen Bernhard und Bianca.
 

Am Anfang des Buches gibt es ein Personenverzeichnis und außerdem eine Begriffserklärung "Wienerisch für Anfänger", in der zum Beispiel erklärt wird, was ein "Kieberer" oder ein "Strizzi" ist, oder was einer damit sagen will, wenn er von einem "brunzlert warmen" Getränk "Läus im Magen kriegt".

Richard K. Breuer, Wiener Autor und Verleger, bringt seine Bücher im Eigenverlag heraus, und das sieht man ihnen auch an. Im besten Sinne! Liebevoll und aufwendig gemacht, außen Klappbroschur und Hochglanzcover, innen verschiedene Schrifttypen und hochwertiges Papier. Am Ende des Buches gibt´s noch ein paar (gar nicht so) subtile Hinweise auf die anderen Werke des Autors und Ausschnitte aus bereits erhaltenen Kritiken. (Ein bisschen zuviel Lobhudelei für meinen Geschmack. Nicht, dass es das Buch nicht verdient hätte, aber nötig hätte es das nicht!)

Nach meiner eigenen Lobhudelei jetzt auch noch ein bissi Kritik und die Begründung, warum ich ein halbes Sternchen zum kompletten Glück verweigert habe: Zwei der Katastrophen-Szenen haben mir nicht ganz so gut gefallen, nämlich das Pitch-Meeting und die Party. Die Abwasser-Szene hätte ruhig ein bissl spektakulärer sein dürfen, und mit dem Ende bin ich auch nicht ganz zufrieden (zumindest nicht mit meiner Interpretation davon). Ich gestehe aber jedem Autor zu, mit seinen Protagonisten so zu verfahren, wie es ihm beliebt.


Alles in allem war das Buch wirklich grenzgenial komponiert, ein absoluter Lesespaß und ich kann es nur jedem empfehlen, der gerne mal was richtig schräges, politisch Unkorrektes lesen möchte.

"Schwarzkopf" wurde mit Wolf Haas ebenso verglichen wie mit Monty Python - ich würde dann hier noch Kottan in die Runde werfen - und wenn das Buch jemals verfilmt wird, hätte ich gerne eine Premierenkarte, weil das lass ich mir sicher nicht entgehen!


Fazit: 4,5 Sterne für ein Buch das Lust auf mehr vom Autor macht, und mit Ernestos Worten: "Yah, Mann! Coolio!" Kaufen! Lesen! Ablachen!

 

   


Wortwitzig,
albern,
spritzig,
böse!


Quote von Guido M. Breuer, Autor:
Ich bin noch nicht durch den Schwarzkopf durch, aber ich mache es wie befohlen: lesen, lachen, drüber schreiben! Ich hab schon lange nicht mehr so sehr Tränen gelacht - irgendwie denke ich Euch Wienern ist der absurde Humor einfach in die Wiege gelegt. Wer das etwas Schräge mag, muss einfach sagen: das ist und hat Klasse! Wortwitzig, albern, spritzig, böse. Wäre mir eine Ehre, eine Krimi-Komödie mit Dir zu machen. Und eine Freude für die Leser wird's, das weiß ich jetzt schon! Liebe Grüße aus der Eifel
 

   


spritzige
Komödie


Quote von Simone Fuith, Schauspielerin:
Schwarzkopf von Richard K.Breuer ist eine witzig spritzige  Komödie die mit Tempo erzählt wird und manchmal auch richtig frech daherkommt! Macht Spass es zu lesen.
 

   


super witzig!

Quote von Andreas Ferner, Kabarettist: Schwarzkopf? Super witzig!

   

 

 

 

ich hab mir beinahe die Unterhose nassgelacht

 

Rezension auf amazon.de von Guido M. Breuer, Autor
http://www.amazon.de/review/R2N9M42WKS04OV/ref=cm_cr_rdp_perm

Wer das Absurde und Schräge mag, der ist bei Richard K. Breuer und seinem "Schwarzi" absolut richtig. Ich empfehle vor dem Lesen ausgiebig Pipi zu machen, ich hab mir beinahe die Unterhose nassgelacht ... Ein paar Worte zur Form: Der drehbuchartige Stil ist gewöhnungsbedürftig und mindert je nach Geschmack an manchen Stellen etwas die Lesefreude. Ich zumindest hätte noch mehr Freude gehabt, wenn sich der Wortwitz der Dialoge in einer klassischen romanhaften Beschreibung der Geschehnisse fortgesetzt hätte. Deshalb ziehe ich meinem persönlichen Geschmack folgend einen Punkt von der Bestnote ab. Andererseits unterstreicht die gewählte Form das Anarchische, und das Kopfkino funktioniert tadellos - mal abgesehen davon dass die Form zum Inhalt passt, es geht halt u.a. um Filmemacher und ein Script. Oder geht es eigentlich um Tölpelhaftigkeit, unterdrückte Sexualität, verlorene oder nie dagewesene Hirntätigkeit? Der chaotische Ausbruch sexueller Begierden, der die Wiener High Society nach dem unfreiwilligen Genuss von ein paar in die Bowle gefallenen Pillen heimsucht, dummdreiste Politiker, deren Tagesplan maßgeblich vom Essen bestimmt wird (wie bei den kleinen Leuten auch), dämliche Polizisten, die trotzdem einen Fall lösen können, und überall dieser wunderbare Wiener Schmäh, der sicherlich verantwortlich dafür ist, dass man sich den Wiener an sich schon nur als schräg vorstellen kann. Oder hat sich der dortige Slang vielleicht nur entwickeln können, weil dem Wiener der schräge Humor schon in die Wiege gelegt wird? Sei es, wie es sei - wer sich bei kauzigen Charakteren und witzigen Dialogen schlapplachen will, dem sei der Schwarzkopf wärmstens empfohlen. Eine Deutschstunde der besonderen Art.

   

 

 

cooles Buch! Erinnert an
"Snatch" oder
"Rotwein und Totsein"

 

 

 

echt klasse!

 

Rezension auf bookcrossing.com
http://www.bookcrossing.com/journal/7383250

Cooles Buch! Hab sehr viel gelacht, ich mochte den Humor, der mich an die Filme mit Henry Hübchen (besonders "Rotwein oder Totsein" oder auch "Snatch - Schweine und Diamanten") erinnert hat. Im Gegensatz zu anderen Lesern finde ich gerade die Form des geschriebenen Drehbuchs total witzig und kann mir vorstellen, dass es bei einer Verfilmung an Witz verlieren würde. Andererseits sind Wiener Komödien meistens unschlagbar - wenn es also "Schwarzkopf" auf der Leinwand gibt, würde ich es auf jeden Fall anschauen. [F., Koblenz]

Rezension auf bookcrossing.com
http://www.bookcrossing.com/journal/7383250

Breuer nimmt hier seine eigenen Landsleute aufs Korn, finde ich echt klasse. Zum Verfilmen braucht man aber ein Budget aus Amerika! [H., Nürnberg]
 

   




 


*****
man kann
wirklich verdammt viel lachen und vor allem lässt es auf eine Fortsetzung hoffen

 

Rezension auf amazon.de von S. Urbanek
http://www.amazon.de/product-reviews/3950249850/ref=dp_top_cm_cr_acr_txt

Schwarzkopf ist die Geschichte von dem Hollywood-Autor Harald Schwarzkopf und seinem Freund dem Regisseur Ernesto Oswaldo, die gemeinsam auf Investorenfang nach Wien reisen. Geplant ist ein Remake des 1949 gedrehten Films "Der dritte Mann". In der Hauptstadt Österreichs angekommen verläuft natürlich nicht alles so wie ursprünglich geplant. Beginnend wie der Originalfilm stapeln sich die schrägen Ereignisse direkt am Anfang des Buches und spitzen sich weiter zu. Die ungewöhnliche, 5-tägige Reise beginnt am Wiener Flughafen, wo auch gleich die meisten Charaktere vorgestellt werden und man einen guten Einblick in ihre humorvollen Persönlichkeiten erhält. Diese behalten sie während der gesamten 288 Seiten bei. Nach dem Tod von Freund Otto Sittich beginnen Schwarzkopf und Oswaldo mit eigenen Ermittlungen, weil sie an die offizielle Version eines Unfalls nicht recht glauben wollen. Es beginnt eine verrückte Reise durch die einstige Kaiserstadt. Ob durch Klingeltöne wahnsinnig werdende Dirigenten, vergessliche Kanzler, verko(r)kste Partner oder nach liebevoller Gesellschaft suchende Frauen, man findet schnell einen Lieblingscharakter.

Diese sind auch das Kernelement des Buches, die Charaktere. Die Geschichte ist ähnlich einem Drehbuch geschrieben, somit müssen die Personen also die Dialoge für die entsprechende Atmosphäre sorgen, was dem Autor Richard K. Breuer gut gelungen ist. Die Personen sind makellos ausgearbeitet. Die Charaktere kann man eher als Karikaturen sehen, die ein sehr zugespitztes Bild einer bestimmten Persönlichkeit darstellen. Bestes Beispiel hierfür ist Oswaldo, der sein übertriebenes Auftreten durch massiven Drogenkonsum und leichtsinniges Verhalten ohne jegliche gesellschaftliche Etikette festigt. Diese überzogenen Karikaturen bringen der Handlung jedoch den Witz. Einen tollen schwarzen Humor bedingt durch die nebenher laufen Tragödien. An manchen Stellen will die Stimmung aber nicht wie erwartet aufkommen, da der Humor doch allgegenwärtig ist und sich einem regelrecht aufdrängt.

Breuer bietet uns mit seinem Drehbuch-Stil eine Betrachtungsweise der Handlung durch unterschiedliche Szenen, ob Fremdschämen mit den Hauptfiguren, eine "fachliche" Debatte im Büro des Bundeskanzlers oder eine Fernsehsendung, das uns die Zusammenfassung des Vortages aufbereitet. Ergänzt wird dies durch weitere Mittel wie Zeitungsartikel und unterschiedliche Schriftausrichtungen bzw. -arten. Unverkennbar ist zugleich auch die kleine Kritik an unseren Massenmedien. Jedes Kapitel (ein Tag) ist unterteilt in mehrere Abschnitte, welche nach bekannten Filmen benannt wurden. Generell gibt es viele kleine Anspielungen auf andere Filmstreifen, die einem Cineasten zusätzlich eine kleine Entlohnung versprechen. Hier möchte ich noch kurz die Sprache erwähnen. Natürlich ist das Buch in deutsch verfasst worden, allesdings spielt die Handlung ja in Wien, weswegen einige Figuren sich des Wienerischen bemächtigen. Das lässt die Dialoge sogar noch lebhafter erscheinen, wenn man sich erst dran gewöhnt hat (wie ich es musste ^^). Dazu gibt es aber auch ein kleines Wörterbuch zu Anfang des Romans, damit man beim Lesen erst gar nicht ins Stocken gerät.

Im Ganzen hat Breuer einen sehr frohsinnigen Roman abgeliefert, bei dem es einem schon nahezu leid tut, dass er so schnell vorbei ist. Ein wenig Satire über Produzenten, Politiker und Wohlhabende, mit viel Witz und ein wenig Kritik. Das Buch liest sich sehr einfach, man kann wirklich verdammt viel lachen und vor allem lässt es auf eine Fortsetzung hoffen. =)

PS. Zudem liegt dem Buch als kleine Überraschung eine Postkarte bei, die den Titel als Filmplakat darstellt.
 

   

 

 

 

entbehrt nicht eines gewissen
Charmes


Rezension im FALTER 42/09 Buchbeilage von M. Lhotzky

http://www.falter.at/web/shop/detail.php?id=30903&SESSID=cc3c9ac6ed509f1e4f83804d65cf1b24
 

Eine Rentnergang von Emigranten wird auch in dem grotesken Wien mit Ambitionen zur Filmstadt, das Richard K. Breuer in „Schwarzkopf“ entwirft, mit Statistenrollen bedacht. An zwei von fünf Tagen retten sie sogar – mehr oder minder zufällig – dem Titelhelden, einem weltberühmten Regisseur, das Leben. Es geht überhaupt sehr turbulent zu in dieser Kriminalfilmdrehbuchparodie. Unfähige Polizisten, ein unfähiger Bundeskanzler und ein überkandidelter deutscher Kulturattaché sind weitere Komparsen, die im Gedächtnis bleiben. Vage an den Plot von „Der dritte Mann“ angelehnt, wird alles verwurstet, was auch nur irgendwie mit goldenem Wienerherz und kriminellen Machenschaften zu tun hat, „Kottan ermittelt“ eingeschlossen.

Die absurde und trotzdem schlüssige Handlung erinnert aber auch an den wenig bekannten Jurek-Becker-Film „Der Passagier – Welcome to Germany“ (1988). Der nicht immer geschmackvolle Humor und die Blödeleien zerren manchmal zwar arg an den Nerven, aber eine Satire in Dialogform, in der ­jeder Tag für die Hauptdarsteller mit der Entlassung aus der Prominentenzelle des Polizeigefangenenhauses beginnt, entbehrt nicht eines gewissen Charmes.
 

   

 

 

*****
Schwarzkopf
ist pures
Vergnügen

 


Rezension auf amazon.de von Helene Köppel, Autorin Link

http://www.amazon.de/product-reviews/3950249850/ref=dp_top_cm_cr_acr_txt

Schon der Titel des neuen Richard K. Breuer-(Dreh-)Buches, sowie das ansprechende Cover macht neugierig. Zum ersten Mal wurde ich auf diesen Schriftsteller aufmerksam, als ich 2008 sein historisches Sittengemälde "Die Liebesnacht des Dichters Tiret" las - ein Mosaik der Französischen Revolution, das mich sofort begeisterte. 

Im SCHWARZKOPF, seiner dritten Veröffentlichung (nach dem nicht ganz jugendfreien "Rotkäppchen 2069 einliterarischercomicstripübersexundandereperversitäten"), stellt Richard K. Breuer einmal mehr unter Beweis, dass er ein Meister des Dialogs und der Schwarzen Komödie ist. Kurz zum Inhalt: 5 Tage, 4 Nächte, 3 Leichen, 2 Männer - der Exil-Wiener Harald Schwarzkopf (Drehbuchautor und Produzent aus Hollywood) kehrt mit seinem Freund Ernesto Ostwaldo in seine Heimatstadt zurück, um am Remake zum Film "Der Dritte Mann" mitzuarbeiten. Doch bereits im Flughafen Wien-Schwechat geht einiges schief. Von Stund an lässt Schwarzkopf kein Fettnäpfchen mehr aus. Viele herrlich schräge Figuren sind ihm beim "Hineintreten" behilflich - wie Bundeskanzler Schuhnagel, die "giftige Bissgurn" Rahmhappel oder der Kripo-Chef Stiefelknecht. Auch die vielen, mehr oder weniger versteckten Hinweise auf den Film "Der Dritte Mann" und die lustige Seite "Best of Wienerisch für Anfänger" finde ich gelungen. 

Mein Fazit: SCHWARZKOPF ist pures Vergnügen für alle Fans "breueresken" Humors, fünf Sterne!
 

   

 

 

 

*****
ein
Lesevergnügen

Rezension auf amazon.de von Peter Bosch, Autor Link
http://www.amazon.de/product-reviews/3950249850/ref=dp_top_cm_cr_acr_txt

Mir geht es wie den meisten der Figuren des Romans: ich habe "Der dritte Mann" auch nicht gesehen (bzw. es ist so lange her, dass die Erinnerung daran schon wieder in der Kanalisation Wiens versickert ist) - dieser soll nämlich neu verfilmt werden - von Schwarzkopf und Ernesto, den beiden Wunderknaben aus Hollywood. Schon am Flughafen in Wien beginnen sie die ganze Stadt auf den Kopf zu stellen und das wird im Verlauf der Handlung nicht besser - der geneigte Kenner von Richard K. Breuer ahnt es schon: im Gegenteil. Es gibt nur wenige Bücher oder Filme, wo ich, je tiefer ich hineingezogen wurde, dachte: jetzt kann es nicht mehr schlimmer kommen (für die Protagonisten) - und natürlich: es kam schlimmer, viel schlimmer: so geschehen bei fast allen Erzählungen von F. Kafka und bei der Zeit nach Mitternacht" von Martin Scorsese - und jetzt bei R. K. Breuers "Schwarzkopf" - man könnte sagen: der Dichter befindet sich durchaus in ehrenwerter Gesellschaft - was man von Schwarzi nicht behaupten kann.

Apropos: nennt ihn nicht Richie! 

PS: es ist nicht zwingend notwendig den "Dritten Mann" gesehen zu haben, aber es könnte das Lesevergnügen noch einmal steigern. Aber vielleicht lädt der Autor ja einmal zu einem privaten Video-Abend.

   

 

 

****
Skurril, witzig,
einfach etwas Besonderes


Rezension auf Leser-Welt von Detlef Richter

http://www.leser-welt.de  kurzlink

Stil und Sprache. Die Geschichte um Schwarzkopf und Ernesto ist wie ein Drehbuch geschrieben. Die einzelnen Szenen werden durch ‚Regietexte’ eingeleitet und beschrieben und die Protagonisten unterhalten sich in Dialogen. Dabei wird die jeweilige Person genannt und nach einem Doppelpunkt beginnt dann der Dialog. Dies ist anfänglich zwar etwas schwierig zu lesen, aber mit jeder Seite, die man in die Geschichte eintaucht, gewöhnt man sich mehr und mehr an diesen Stil. Nicht zuletzt, weil jeder Charakter seine sprachlichen Eigenheiten hat, erkennt man schon am Text, wer gerade spricht, und kann so das Lesen der Namen weglassen. Trotz der sehr skurrilen Geschichte ist das Buch leicht und flüssig zu lesen. Der Autor zieht in perfekter Manier über die Wiener, den Deutschen Staatsbesuch und die Gäste aus Hollywood her. Eine Komödie definiert sich ja nicht zuletzt dadurch, dass man darüber lachen kann und Richard K. Breuer hat sein Buch mit soviel Humor gespickt, das laute und lang anhaltende Lacher garantiert sind. Die Leser nördlich des Weißwurst-Äquators könnten sich allerdings bei dem einen oder anderen Dialog, vor allem wenn es zu Wienerisch wird, etwas schwer tun. Vielleicht hat Herr Breuer deswegen einen kleinen Sprach-Guide ins Buch integriert.

Figuren. Die Figuren sind allesamt genauso verrückt wie die Geschichte selbst. Ein Sammelsurium an kuriosen, durchgeknallten Charakteren. Harald Schwarzkopf, Hauptakteur, cool, ruhig, geradlinig aber durch seinen Kollegen Ernesto Ostwaldo vor keinem Fettnäpfchen sicher. Ostwaldo, ein drogensüchtiges Regie-Talent geht nicht zuletzt wegen seines exzessiven Pillenkonsums unbekümmert und oft ohne richtig nachzudenken durchs Leben. Alles an ihm und alles um ihn herum ist ‚strange’ und ‚coolio’. Beide versuchen den mysteriösen Mord an Schwarzkopfs Freund Sittich auf die Spur zu kommen. Laura, Sittichs Frau und Theaterdiva, ist eine Sexnymphomanin aber in Wahrheit nur hinter Schwarzkopf her. Major Kohlweg ist erstmal der einzige, der den beiden glaubt, und versucht, wann immer es geht, ihnen zu helfen. Dann wären da noch Schuhnagel, der Bundeskanzler, Bitterlich, der Innenminister und Wamperl, der Staatssekretär. Auch der deutsche Kulturminister von Sandstein und seine Frau haben als Gäste Wiens eine tragende Rolle. Man sieht schon, eine bunte Mischung, die Richard K. Breuer da zusammengedacht hat. Alle sind extrem überzeichnet und nutzen jede Gelegenheit sich lächerlich zu machen. Ganz klar nichts für schwache Humornerven.

Aufmachung des Buches. Der Autor bleibt seinem Motto treu, das Buch ist genauso chaotisch dargestellt wie die Geschichte und seine Figuren. Das Cover ist wie ein Filmplakat aufgemacht. Titel und Autor werden mit unterschiedlichen Farben und Schriftgrößen präsentiert. Auf den ersten Seiten erhält der ambitionierte Leser Zusatzinfos über die Personen, die sprachlichen Eigenheiten Wiens und die Vorgeschichte. Am Schluss betreibt der Autor und Selbstverleger dann noch Eigenwerbung für seine anderen Projekte.

Fazit. Skurril, witzig, einfach etwas Besonderes. Wer lachen möchte und einen Faible für unsere südlichen Nachbarn hat, wird an Richard K. Breuers Buch eine Menge Freude haben. Vorsicht, wer nicht lachen kann oder will: Finger weg!
 

   

 

 

 

Wie's halt sein soll - bei einem anständigen, rabenschwarzen und grenzgenialen Wiener Krimi!

 

Rezension auf blücher - der bücher von Gabriele Haberl
http://bluecher.agunlimited.at/index.php?/archives/175-Richard-K.-Breuer-Schwarzkopf.html

Nach Richard K. Breuers Rotkäppchen 2069 war ich ja schon auf einiges gefasst, überrascht hat mich sein aktuelles Buch dennoch. Schwarzkopf ist anders, etwas weniger abgedreht und absurd als sein Vorgänger. Breuer setzt erneut auf vertraute Irr-Sinnigkeiten, wie z.B. ein Buch in Dialogform zu schreiben. Er schafft es aber, den Leser damit weder zu langweilen noch ihn mit der Vielzahl an Charakteren zu verwirren. "Schwarzkopf" ist eine rabenschwarze Krimi-Comedy mit vielen Parallelen zum "Der dritte Mann". Muss hier noch gesagt werden, dass dieser Wahn-Witz in Wien spielt?

Hollywood kommt nach Wien ++ Rette sich, wer kann! Eine absurde Wiener Krimi Comedy über Hollywood und andere Grauslichkeiten

Harald Schwarzkopf ist gebürtiger Wiener und lebt als erfolgreicher Drehbuch-Autor in Hollywood. Doch mit seiner Kreativität ist es nicht mehr so weit her und ein Remake des dritten Mannes soll ihn und seinen Tabletten-süchtigen Regisseur Ernesto Ostwaldo aus der Misere reißen. Aufgrund der bevorstehenden Verhandlungen mit den Investoren reisen er und Ernesto (und eine Gruppe jüdischer Exil-Wiener, die vom deutschten Kulturminister empfangen werden sollen) in seine Geburtsstadt. Dort wird er nicht nur von heimischen VIPs aus Politik und Gesellschaft erwartet, sondern auch vom lokalen TV-Sender "AustriaLive".

Aber kaum ist Schwarzkopf aus dem Flugzeug ausgestiegen, rennt alles drunter und drüber: Koffer werden vertauscht, es kommt zur ersten Prügelei, das TV-Team ist auf Acid und das ganze Tohuwabohu wird auch noch live gesendet - unter anderem in das Büro des Bundeskanzlers Schuhnagel. (An dieser Stelle befinden wir uns erst auf Seite 25 - inklusive Widmung, Inhaltsbeschreibung, Impressum, "Wienerisch für Anfänger", Personenverzeichnis und Inhaltsverz.)

KOHLWEG "Sind wir in einem B-MOVIE?"
SCHWARZKOPF sieht sich um "Könnt schon sein."

Gerade in Wien angekommen, haben Schwarzkopf und Ostwaldo also bereits Bekanntschaft mit der österreischischen Bürokratie und Exekutive sowie mit einem Wiener Taxifahrer, Würstl-Brater und Drogen-Dealer gemacht. Zeit also, seinen alten Freund Otto Sittich zu besuchen. Der wurde jedoch vor kurzem von einem Laster überfahren. Sein Tod ist rätselhaft und Schwarzkopf sieht sich veranlasst, dem Ganzen nachzugehen. Und so stolpern Schwarzkopf und Ostwaldo von einem Fiasko ins nächstbeste Fettnäpfchen - immer auf der Spur des geheimnisvollen dritten Mannes ...

Was wäre Wien ohne seine Bundeskanzler, Innenminister, Staatssekretäre, Polizeipräsidenten, Bühnen-Stars und Psychiater à la Freud? Was wäre ein "Breuer Buch" ohne Huren und Stripper? Was wäre ein Krimi ohne Kommissar? Und was wäre Wien ohne "Piefkes"? In dieser Klamotte spielen sie alle mit und dennoch ist keiner von ihnen fehl am Platz. Breuer spielt mit Stereotypen und Klischees und hat ein wirklich kreatives Händchen diese Reproduktionen zu beleben. Besonders hat mir der smarte Kommissar (Major Kohlweg) gefallen, der mich immer wieder in Kottans Zeiten versetzt hat: Man weiß nie, ob er durch Verstand oder mehr durch Glück ermittelt.

Breuer hat sein Buch ganz dem Kinofilm gewidmet, was nicht nur die zahlreichen Anspielungen in den Dialogen merken lassen. Ebenso sind die einzelnen Kapitel ausgewählten Klassikern gewidmet:

Stalag 17, Stage Fright, Some like it hot, Taxi Driver, Psycho, Underworld, usw.

Slapstick-artige Szenen, Absurditäten auf mehreren Erzählebenen und bitterböse Seitenhiebe auf die österreichische und insbesondere auf die Wiener Seele machen Schwarzkopf zu einem Event, das einem nicht jedem Tag passiert und zu dem man auch die nötige Aufmerksamkeit haben muss. Mit rasantem Tempo fährt der Autor mit dem Leser ab und nötigt ihm die volle Konzentration in jeder Zeile ab. Wie's halt sein soll - bei einem anständigen, rabenschwarzen und grenzgenialen Wiener Krimi!

 

   

 

 

 

erinnert in seiner nervösen Hektik an Billy Wilders Eins, Zwei, Drei


Rezension auf tcboyle.de von Andreas Zwengel

http://www.tcboyle.de/boylevard/index.php?/archives/120-Richard-K.-Breuer-Schwarzkopf.html

5 Tage, 4 Nächte, 3 Leichen, 2 Männer, eine einzige Katastrophe …

Drehbuchautor Harald Schwarzkopf kommt nach Wien um ein Remake von Der dritte Mann zu drehen und gerät in einen Kriminalfall der deutliche Parallelen zur Filmhandlung des Klassikers besitzt. Unglücklicherweise scheint niemand außer ihm den Originalfilm zu kennen. Auf der Suche nach den Hintergründen legen Schwarzkopf und sein pillenschluckender Regisseur Ernesto eine Spur der Verwüstung durch Wien. Unter anderem schänden sie einen Sarg während einer Beerdigung, ruinieren das Konzert eines berühmten Dirigenten und verstören die österreichische Bevölkerung, weil ihre Missgeschicke aufgrund dummer Zufälle live im Fernsehen übertragen werden. Die Regierung versucht, den ersehnten Geldfluss aus Hollywood zu sichern, und lässt das Chaos-Duo nach jeder Verhaftung wieder frei.

Kohlweg: „Und wer hat euch die Falle am Kanal g´stellt?“
Schwarzkopf: „Keine Ahnung. Macht keinen Sinn, oder? Genauso wie die Drogensache am Flughafen. Muss einer sein, der uns nicht in Wien haben will. Fällt Ihnen da einer ein?“
Kohlweg: „Einer? (blättert im Notizbuch) Der Kreis der Verdächtigen beläuft sich im Moment auf … 9348 Personen.“
Schwarzkopf: „Absurde Zahl.“
Kohlweg: „Das sind die telefonischen Beschwerden über die zwei Hollywood-Terroristen, die seit den letzten Tagen bei uns eingegangen sind. Die Briefe haben wir noch net ´zählt.“

Die beiden Hauptdarsteller Schwarzkopf und Ernesto haben mich an mehreren Stellen an einen berühmten Journalisten und seinen Anwalt auf ihrer Reise nach Las Vegas erinnert. Wenn Pillenjunkie Ernesto tatenfreudig aufbricht, um während einer Theatervorführung die Hauptdarstellerin zu retten, dann lächelt der Leser wissend in Erwartung dessen, was passieren wird. Schließlich kennt man seinen Tom Sharpe, weiß, was Peter Sellers in dieser Situation getan hätte, und ist durch Mr. Bean geschult. Auch erinnert die Atmosphäre des Buches sehr an Kottan ermittelt, nicht nur wegen des Akzents der Figuren, sondern auch wegen der Anhäufung von Absurditäten. Überall herrscht Verwicklung, Verwechslung und Verwirrung. Am Ende kommt es sogar noch zu einem spannenden Showdown mit einem mysteriösen Serienkiller, der jedem Psychothriller zur Ehre gereichen würde.

Schwarzkopf ähnelt den Werken von Wolf Haas bzw. deren Verfilmungen, denn der Roman besteht hauptsächlich aus Dialogen und macht mehr den Eindruck eines Drehbuchs. Wenn Bücher Kopfkino sind, dann haben wir es hier mit einem talentierten Regisseur zu tun. Und wie man dem Nachwort entnehmen kann, steht auch eine Verfilmung in Aussicht. Wenn diese kommt, dann bitte bitte mit Josef Hader als Kripo-Major Kohlweg.

Das Buch liest sich zügig und unterhält glänzend, es gibt herrliche Slapstick-Szenen und viele Running Gags durch wiederholt auftretende Nebenfiguren und Gegenstände, einige im Kalauerbereich, aber die meisten wirklich komisch. Schwarzkopf ist turbulent wie eine Boulevardtheaterstück und erinnert in seiner nervösen Hektik an Billy Wilders Eins, Zwei, Drei. In diesem Sinne: Mission erfüllt - Sitzen machen!

[Rezensent:] Andreas Zwengel ist Autor
 

 

 

 

 

Geiles Buch!

Rückmeldung als Kommentar von Gunther 'Ecki' Eckert, Dresden
http://1668cc.wordpress.com/schwarzkopf/#comment-4505

Auch ich habe den inzwischen wohl berühmten Schwarzkopf gelesen. Ich habe das Buch gefressen, das Layout ist wie bei allen Büchern zum neidisch werden, und beim Lesen ist das Grinsen gar nicht mehr von meinem Gesicht verschwunden! Geiles Buch!

   

 

 

 

Sehr zu empfehlen!


Rückmeldung im Forum Stammtisch Wien von Dr. Barbara Wirl

https://www.xing.com/app/forum?op=showarticles;id=20977750

[dazu ist eine XING-Mitgliedschaft erforderlich!]

Ich hab "Schwarzkopf" gerade eben fertig gelesen. Und ich muss sagen, ich hab sehr sehr sehr viel gelacht. Genialer Wortwitz, phänomenale Namen der Protagonisten (Bundeskanzler Schuhnagel, Staatssekretär Wamperl, Fernsehsprecherteam Bernhard und Bianca, uva.) Anfänglich hat mich der Drehbuchstil ein wenig überrascht (ich hatte einen Roman erwartet), aber man liest sich recht schnell rein und dann kann man sich sehr gut in die Story kippen lassen. Sehr zu empfehlen!
 

   

 

 

 

Mehr davon!


Kommentar von Frank M.

http://1668cc.wordpress.com/kritiken/

Slapstick-Komödie vom Feinsten wie zu Zeiten Chaplins. Dabei fehlen die bewegten Bilder überhaupt nicht, denn das Kopfkino wird herrlich angeregt und die Lachmuskeln nicht minder. Ein geniales Buch, das ich, wie immer bei seinen Werken, in zwei Tagen verschlungen habe.  Wie die gesamte Geschichte an "The third man" angelehnt ist und Schwarzi* mit Ernesto von einer Kuriosität in die nächste tappt, die Namen der Österreichischen Protagonisten und deren Auftreten, Verhalten und nicht zuletzt das scheene Wienerisch. Eine geniale Geschichte die nichts zu Wünschen übrig lässt. Erwähnt werden muss auch noch das Cover, welches sehr gelungen ist. ;o) Mehr davon ... (* "Nenn mich nicht immer Schwarzi"  ;o)
 

   

 

 

 

 

ein begnadeter Dialogautor


Rückmeldung in der fb - Gruppe Schwarzkopf von Iris Maria Stromberger

http://www.facebook.com
[dazu ist eine facebook-Mitgliedschaft erforderlich!]

Zu allererst: Schwarzkopf hat mir gefallen.Besser als Tiret, ebenso gut wie Rotkäppchen, vielleicht sogar ein wenig besser. Ich finde eben, dass du ein begnadeter Dialogautor bist, was sich sehr positiv auf deine Drehbücher und dramatisierten Romane auswirkt. Stellenweise hast du in Schwarzkopf den Slapstick für meinen Geschmack zu weit getrieben, gerade die Anfangsszene am Flughafen fand ich leicht an den Haaren herbeigezogen. Andererseits wirkt die Outrage oft gut als Stilmittel und ich kann mit vorstellen, dass viele Leser diesen Strudel an haarsträubenden Ereignissen erfrischend finden. Was MIR besonders gut gefallen hat, sind eher die Zwischensequenzen, die Anspielungen, gewisse Wortwechsel, die Zeitungsberichte. Genial beispielsweise der Versuch Schwarzkopfs, Ernesto zum Untersuchen der Nase zu bewegen (Ruf doch deinen Onkel an, den mit der Nase ... Häh? ... greift sich an die Nase etc), wie auch der Irrtum Ernestos in einem fehlenden Gesicht ein fehlendes Mal zu beanstanden. Besonders köstlich auch die Bestechungsszene (Ah, die Empfehlung kommt direkt vom amerikanischen Präsidenten ... geh mach den Deckel auf). Und natürlich liebe ich den mörderischen Schluss mit Laura und Schwarzkopf, ein einziger Aufruf zur Verfilmung. Überhaupt schreit das ganze Buch nach Verfilmung und ist meiner Meinung nach - bis auf die Länge - ein absolut praktikables Drehbuch. Anfangs hat mich die extreme Stereotypie der Figuren sehr gestört, aber dann ist mit klar geworden, dass dies dem Genre dient, einem Satireschwangeren Film Noir, oder besser vielleicht: einem Comic mit menschlichen Darstellern, das wirklich gut getroffen wurde.
 

   

 

 

 

ich habe Schwarzkopf verschlungen


Rückmeldung im Forum Bücher, Bücher, Bücher von Dr. Magdalena
Želasko
https://www.xing.com/app/forum?op=showarticles;id=20977824
[dazu ist eine XING-Mitgliedschaft erforderlich!]

Lieber Richard, ich habe dein Buch Schwarzkopf auf dem Weg nach Krakau "verschlungen", zum Glück hatte der Zug eine Verspätung und es ging sich wunderbar aus :)) Du hattest wieder Mal eine tolle Idee, die Du perfekt umsetzen wusstest. Und witzig ist das Buch auch noch :)) Bin sehr neugierig, wann wir die KRIMI COMEDY auf der (Film)Bühne zu sehen bekommen!
 

   

 

 

Ich habe mich beim Lesen köstlichst amüsiert.


Dagmar Griehser.
"Eine absurde Wiener Krimi Comedy über Hollywood und andere Grauslichkeiten",  ja der Titel trifft ins Schwarze oder wie man sagt, trifft den Nagel auf den Kopf – man könnte hierbei aber auch sagen auf den SCHWARZKOPF! Um den Herrn Harald Schwarzkopf, Autor seines Zeichens, kommend aus Hollywood und eintreffend in Wien, geht es nämlich in dem Buch. Begleitet wird er von Ernesto Ostwaldo, Regie-Wunderkind. Der Grund für ihre Reise nach Wien ist Investoren für das Remake von dem Film „Der dritte Mann“ für sich zu gewinnen.  Das Duo stiftet einiges an Verwirrung in Wien. Beginnend bei der Ankunft, bei der Beerdigung von Schwarzkopfs Schulfreund Otto Sittich, bei einem Konzert eines berühmten Dirigenten oder einem Theaterstück im Burgtheater um nur einige markante Szenen zu nennen. Der Tod Otto Sittichs hinterlässt Rätsel, welchen das Hollywood Duo - mehr oder weniger - in Zusammenarbeit  mit der Wiener Polizei auf die Spur geht. Das Buch ist in Drehbuchform geschrieben. In den Dialogen kommt immer wieder die Wienerische Mundart vor. Um es für jederman verständlich zu machen gibt es am Anfang des Buches ein Best of „Wienerisch für Anfänger“. „Schwarzkopf“ enthält eine eigene Art von Humor. Man stolpert von einer grotesken Situation in die nächste. Es gibt viele Wortspielereien, Verwechslungen und übertriebene Szenen, die sich aber doch noch im Bereich des Vorstellbaren befinden. Überraschungen tauchen immer wieder auf, die nicht selten in einer Katastrophe enden. Ich habe mich beim Lesen köstlichst amüsiert. Auch lautes Auflachen blieb nicht aus. Obwohl ich als Testleserin einige Versionen von „Schwarzkopf“ gelesen habe, war es jedesmal wieder ein Vergnügen. Total witzig finde ich die kommunikativen Missverständnisse, die immer wieder vorkommen. Einfach schwungvoll schräg. 
 

   

 

 

ein Vergnügen


Eva Jecminek.
Aus Sicht der Lektorin kann ich über Schwarzkopf, vulgo ('Nenn mich nicht ...') Schwarzi, berichten, dass es mir ein (buchstäbliches, nicht zweifelhaftes) Vergnügen war, das weitere Werden nach seiner drehbüchlichen Geburt zu begleiten. Richard K. Breuer schreibt mit einem deutlich lesbaren Schmunzeln, widmet sich penibel der Charakterzeichnung, und die Slapstick-artigen Menschlichkeiten seiner Protagonisten überraschen auch mich, die Strenge, auf's Erfreulichste. Es spricht eindeutig für den Autor, wenn ich sogar beim nachträglichen Reinblättern und Schräglesen immer noch auflachen muss.
 

   

 

 

 

 

Schwarzkopf ist
ganz großes Kino!

Eine geniale Mischung aus Heimattheater, Slapstick und ja, fast schon Monty Python


live-Rezension im Blog des Autors von Marijke Duits, Aachen

http://1668cc.wordpress.com/2009/05/28/marijkes-schwarzkopfgedanken/

28.5.09/21h58 Lachen ist die beste Medizin! Wollte ich nie glauben. Ich hasse solche nichtssagenden Sprichwörter und leeren Redewendungen, aber heute kann ich zumindest für dieses eine meinen Daumen in die Luft strecken und sagen: YES, indeed! Mit Tropfnase, Halsweh, Gliederschmerzen und Fieber auf dem Sofa liegen und Kamillentee schlürfen: SO habe ich mir den Tag bestimmt nicht vorgestellt. Die Sonne genießen wollte ich, auf ein Konzert gehen und arbeiten. Stattdessen kriege ich Schwarzkopf geschickt und siehe da: nach ein paar Seiten war mein Zwerchfell ausgeleihert, die Augen tränten vor Freude und die Nase tropfte im Takt.

Es fängt schon bei der besten Anrufbeantworteransage die ich je gelesen habe an. Kopfkino pur! mit Staubsaugergeräuschen im Hintergrund, zum Schießen. Ist mir auch mal passiert. Wollte eine nette Botschaft draufsprechen für alle, die mich anrufen. Tue es und sage zum Schluss: so, mal gucken ob das Ding das auch aufgenommen hat. Drücke auf den Knopf, will abhören und was höre ich? „Mal gucken ob das Ding auch aufgenommen hat“

Schwarzkopf ist … anders. Anders als Rotkäppchen, anders als Tiret. Schwarzkopf ist EHRLICH. Ehrlich ist das richtige Wort. Jeder macht sich Gedanken wie es hinter den Kulissen eines Frühstücksfernsehens zugeht. Die Friede-Freude-Eierkuchen-Welt kann nicht auf Dauer aufrecht erhalten bleiben, irgendwo fängt der Putz an zu bröckeln und RUMMS fällt die ganze Fassade herunter. Bernhard und Bianca (ich werde das Bild der zwei Zeichentrickmäuse beim lesen der Namen einfach nicht los – das kommt davon wenn man so jung ist und mit den beiden aufgewachsen ist) sind das perfekte Klatsch-und- Tratsch-Moderatoren-Paar. Regen sich über die Faux-Pas der Hollywood- sternchen auf, dabei könnte man über sie selbst eine Soap drehen. Intrigen, Lügen, Leidenschaft. So ist das Showbizz nun mal. Oberflächlich, kalt. Jeder ist sich selbst der Nächste. Da schläft jeder mit jedem. Und wer sind die Leidtragenden? Na klar: die Kinder  super süß: Mamaaaa was ist ein… Schwanzlutscher  oder: Mama Mama der Mann hat sich angespieben . Sex sells. Kotze und Schlägereien auch.

Das gleiche gilt für die Vetternwirtschaft. Die Österreicher müssen ja immer alles verniedlichen „Freunderlwirtschaft“. Auch gut. Die Politiker sitzen in ihren Bonzenbüros, essen und trinken auf Staatskosten und lassen andere die Drecksarbeit machen. Da laufen keine aktuellen Börsenberichte im TV sondern Spongebob! Großartig  die Namen von niederen Handlangern werden sich aus Bequemlichkeit nicht gemerkt. (Klasse Wortwitze! Zum Brüllen!). Am liebsten mag ich Grünlicher. Nicht verwandt und nicht verschwägert mit Herrn Grünlich.

Ich darf nicht zuviel verraten. Das ist das Problem, wenn ich etwas toll finde, muss ich es weitererzählen. Manchmal habe ich auch Interviews mit Menschen von denen ich denke: hallo? Haben die was genommen? Sind die noch ganz dicht? Der arme Schwarzkopf kann einem richtig leid tun. Mit jedem Schritt tappt er in ein neues Fettnäpfchen. Koffer vertauscht, Türe vorm Kopf, zugedröhnte Reporter und gefangen im Gepäckband, noch eben eine Schlägerei anzetteln und einen crazy Regisseur an der Seite: Prost Mahlzeit! So werden Hollywoodstars nicht alle Tage empfangen. Wobei das doch mal was wäre. Wer würde nicht mal aus Versehen Brad Pitts Koffer mitnehmen oder George Clooneys Nasenbluten stillen wollen …

Klar, dass dem armen Schwarzkopf irgendwann der Kragen platzt. Das Flughafeninterview erinnert fast schon an den Ausraster von Klaus Kinski (O-Ton Kinski: “unterbrechen Sie mich noch ein einziges Mal, gehe ich sofort nach Hause” oder “da kommt jemand angeschissen und provoziert mich …” oder “ich bin 45 Jahre alt und von so einer Analphabetin muss ich mir so einen Quatsch erzählen lassen”)

Fazit erster Eindruck: KOMÖDIE ist untertrieben  ich habe lange nicht mehr so gelacht, die Dialoge sprühen über vor Wortwitzen und Missverständnissen. Die Charaktere sind herrlich, gerade so detailliert beschrieben, dass sich das Kino wie von selbst im Kopf abspielt! mehr mehr mehr….. MORGEN!

Nachtrag: Ohne das Wienerisch für Anfänger – Lexikon wäre ich aufgeschmissen

[EINSCHUB] 28.5.09/20h20 Marijke soll also Schwarzkopf lesen. Und dafür sorgen, dass sich der Autor nicht ins Knie schießt, weil ich zuviel verrate. Wie ich zu der Ehre komme, ist mir noch immer unerklärlich, schließlich habe ich vom Autor den Kopf gewaschen bekommen, dass ich [den Film] the third man nicht kenne. Der Titel sagt mir ja was. Dass er schwarz weiß ist wusste ich auch – mit diesem Wissen konnte ich leider nicht beim Herrn Breuer punkten. Als Hausaufgabe bekam ich auf, ihn zu gucken (den Film, nicht den Breuer, wobei der bestimmt auch sehenswert ist). Gar nicht so leicht, wenn in der Videothek um die Ecke nur die neuesten Blockbuster, Horrorstreifen und Gina Wild-Filmchen vorhanden sind. Also Mister Google um Hilfe bitten (ich bin mir sicher es gibt ihn in „echt“). Geht doch:

Der Dritte Mann (the third man) ist ein Spielfilm von 1949! „Schlapperlot“ (wie der Autor zu sagen pflegt) wie soll ich den denn dann kennen? Da war ja nochnichtmal meine Mama unterwegs.

Oha er soll bekannt sein für seine tollen Kameraperspektiven. Wenn ich den damals im Kino gesehen hätte (gab’s da Kinos?), hätte ich bestimmt brechen müssen. So wie in Pearl Harbour, als das Flugzeug steil nach unten geht und man, wenn man im Kino hinten in der Mitte sitzt, das Gefühl hat, man stürzt mit in die Tiefe. Also drei rote Kreuze, das dem nicht so ist.

The third man spielt im Wien der Nachkriegszeit. Super. Ich war noch nie in Wien. Will ich schon hin seit ich 8 bin und Kommissar Rex gucken durfte. Der Prater, der Stephansdom, ach das sah so toll aus im TV, wenn Tobias Moretti (alle seine Nachfolger waren Milchbubis gegen ihn) mit Hechtsprüngen durch die Stadt raste und Rex nach wilden Verfolgungsjagden durch traumhafte Parkanlagen und dunkle Gässchen die Verbrecher stellte. Nach dem Krieg sah es da garantiert noch nicht so schön aus.

Oha die (ja ich geb’s zu auf Wikipedia nachgelesene) Story klingt mir sehr nach Schwarzkopf! So ticken also die Schriftsteller: wenn man selbst kein Ideen hat, einfach mal ne alte Story neu aufmotzen, ein paar Namensänderungen hier, ein bisschen Humor da und schon steht ne neue Geschichte. Vielleicht sollte der Autor sich dransetzen und die Handlung von Schwarzkopf einfach auf der Wiki-Seite vom dritten Mann einfügen. Mal gucken wie lange es keinem auffällt.

Ich bin gerüstet für das, was da kommen mag!

[eine Anmerkung des Buchautors:] Der Film Der dritte Mann dient(e) als Ausgangspunkt, sowohl für den realen Schriftsteller (yah, that’s me, folks), als auch für den fiktiven Protagonisten “Harald Schwarzkopf”, der für Hollywood ein Remake dieses Films in Wien drehen soll. Demzufolge gilt das zuvor gesagt “selbst keine Ideen …” natürlich (nur) für Hollywood, nicht für mich. Coolio, ha? An dieser Stelle sei gewarnt: SPOILERS AHEAD! Marijkes Kommentare zum Buch sind wirklich eine Freude zum Lesen! Herrlich witzig und ausgesprochen frech und alles zusammen. Freilich, wer schon jetzt weiß, dass er das Taschenbuch lesen wird, der soll es bitteschön zuerst tun, dann wieder hierher kommen und mit Marijke über all die absurden Situationen und running gags lachen. Wer unschlüssig ist, muss selber entscheiden, wie viel er sich von Marijke “verraten” lässt. Wer erst gar nicht die Absicht hat, das Buch zu lesen, den bekümmert das zu vor gesagt sowieso nicht. ENJOY!

29.5.09/08h44 Oh man, Ernesto möchte man echt nicht „in echt“ begegnen. Soviele Pillen wie der einschmeißt, muss der doch entweder Verstopfung oder Durchfall ohne Ende haben:-) Bei den rasanten Autofahrten in Schwarzkopf wird mir aber selbst beim Lesen schlecht. Ist es makaber wenn ich dauernd lachen muss, wenn Ernesto sich mal wieder aus dem Fenster beugen und sich übergeben muss? Der Autor sagt: ja, sehr makaber  Mir egal.

Ich mag wilde Autofahrten. Und davon gibt es viele in Schwarzkopf. Sei es im Polizeiauto, im Taxi oder im als Taxi getarnten Fluchtauto einer Diebesbande. Herrlich. Habt ihr Spiderman gesehen? Ist das Teil 2 oder 3 wo Spidy und M.J. im Restaurant sitzen und plötzlich kommt das Auto durch die Scheibe geflogen? So in etwa habe ich es mir ausgemalt als die Herren Bundeskanzler, Staatssekretär, Investoren und Polizeipräsidenten bei einem Käffchen aus den großen Fenstern blicken (schließlich will man wissen was da für ein Tumult auf der Straße los ist) und rumms das Auto angekracht kommt. Leider doch nicht in die Scheibe. Das hätte ein fieses Blutbad gegeben.

Blut gibt es NOCH relativ wenig im Schwarzkopf. Als ich das erste mal davon hörte, dass es in dem Buch um den Schlitzer von Wien geht, habe ich mir furchtbar entstellte Leichen, riesige Blutlachen und einen blutrunstigen Mörder à la Hannibal Lecter vorgestellt. Vielleicht kommt er noch. 3 Leute sind tot. Das darf ich verraten, das steht ja auch hinten auf dem Buch drauf, wie man auf den Bildchen auf der Seite des Autors sehen kann. Nochmal an dieser Stelle: Das Cover ist echt super! Vorne wie hinten :-)

Eine Person hat’s übel erwischt. Ich frage mich gerade, ob the third man der Film ist, mit der berühmten „Kühler-Grill“-Szene. [...] DER ARME OTTO SITTICH. Tragischer Tod. Oder wie Grünlichers Kinder sagen würden: "Mama Mama, der Mann hat kein Gesicht" ein gefundenes Fressen für die Presse. Herrlich wie Schwarzkopf und Ernesto die Beerdigung aufmischen. Aber recht haben sie. Kann ja jeder behaupten in dem Sarg liegt xy. Könnte ja auch wz sein. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Herrlich! Ich darf nicht zuviel verraten, aber die Beerdigung ist bisher meine absolute Lieblingsszene. Kopfkino vom Feinsten! Lachkrämpfe vorprogrammiert, auch wenn es (bei guter Vorstellungskraft) echt makaber ist. Chapeau Herr Autor, die Beerdigungsszene übertrifft sogar den Jahrmarkt der Gelüste in Rotkäppchen, zumindest was meine Fantasie angeht :-)

Ich finde, jeder sollte einen Ali als Hausmeister haben. Der rappt, gute Laune verbreitet und mit seinen nicht ganz hervorragenden Deutschkenntnissen für lustige Missverständnisse sorgt. Man sollte der Ära der alten, missmutigen und griesgrämigen Hausmeister, die nur rummeckern und selbst keinen Handschlag tun, ein Ende setzen. Schade dass man Ali auch schnell ein Ende gesetzt hat. Ob auf seinem Grabstein „Rap in Peace“ stehen wird? [...]

Die Deutschen kommen nicht ganz so gut weg in Schwarzkopf. Ich kann trotzdem darüber lachen (vielleicht liegt’s an den niederländischen Genen?). Bis auf das Stahlhelm-Klischee. Ihr werdet’s sehen bzw. lesen. Herr und Frau Sandstein sind so was von deutsch. Deutscher geht’s gar nicht mehr. Besserwisser, Ordnungsfanatiker, Perfektionisten. Die beiden ergänzen sich herrlich. Klassischer Fall von fremdschämen wenn die beiden zusammen aufkreuzen und Unruhe stiften. Immer zur falschen Zeit am falschen Ort die falschen Sätze. Ich finde es richtig dass Herr von Sandstein immer einen auf den Deckel bekommt, im wahrsten Sinne des Wortes. Was muss er sich auch so aufspielen. Sollen die sich doch mit ihrer schicken Suite und Theaterkarten zufrieden geben und einfach nur die Klappe halten. Aber nein… herrlich wenn Sie hysterisch „Hermann, Hermann“ ruft.

Manche Situationen in Schwarzkopf grenzen schon an Slapstick. DA sind Dialoge und Szenen, die kann man sich auch gut im Bühnenprogramm eines Comedians oder als Sketch in einer TV-Comedy-Show vorstellen. Mein Lieblingswitz: Schwarzkopf steigt in den Aufzug, sagt “runter”, drückt auf den Knopf und die "Mitfahrerin" kauert sich auf den Boden. Flachwitz aber gut. Es gibt eine Szene in Schwarzkopf, in der habe ich mich gefragt, ob sie autobiografisch ist. [...] Also, lasst euch gesagt sein: NIE NIE NIE im Konzert, Theater oder der Oper das Handy anlassen. Wenn es klingelt, könnte es fatale Folgen für den/die Besitzer haben. Beste Lösung à la Schwarzkopf: einfach schnell das klingelnde Ding weiterreichen und den Verdacht auf wen anders lenken:-) sollte ich mir merken, wenn ich das nächste Mal im Kino sitze und mein Handy während der spannenden Zweikampfszene in James Bond anfängt zu bimmeln und Ali M. mit seiner Crew hinter mir sitzt. Schnell [das Telefon] Liesel Müller eine Reihe weiter vorne in die Hand drücken, weiter Popcorn knabbern und so tun als sei nichts gewesen.

[29.5.09/11h16] ich fahre nie mehr Riesenrad! Pfui Teufel! jetzt weiß ich auch woher das Wort “vögeln” für Geschlechtsverkehr kommt. Manche machen’s halt in luftigen Höhen wie die Flatterviehcher. Mein Bild vom edlen Gentleman Schwarzkopf ist zerstört worden. Unmöglich:-) wie die Kinigelhasen (mein absolutes Lieblingswort in Schwarzkopf)!

[29.5.09/12h03] Schwarzkopf weist aber ganz schöne Verschleißerscheinungen auf. Verschlissen (?) wird viel in Schwarzkopf: Koffer, Pillen (Ernesto nimmt alles, egal ob Antiaging- oder Haarverlängerunspastillen  ), Männer (Schauspielerinnen sind Raubkatzen!), Handys, Anzüge, Programmhefte…

Wer Running Gags mag, kommt bei Schwarzkopf auf jeden Fall auf seine Kosten. Ich selbst mag auch das Spiel mit Wiederholungen. Man liest dann schon im Hinblick auf die Running Gags weiter: jaaa gleich verliert Schwarzi (hört ihr schon seine Schreie: NENN MICH NICHT SCHWARZI!!!) wieder sein Handy, gleich kriegen sie wieder Geld für neue Anziehsachen, in ein paar Seiten kommen Sie wieder aus dem (ACHTUNG SPOILER) Gefängnis frei.

Ich könnte mich jedes Mal auf dem Boden kugeln wenn eine bestimmte Person versucht, eine andere bestimmte Person telefonisch zu erreichen (wie wichtig dieses Telefont ist sagt uns der Autor des Öfteren) und das Telefon dann leider immer in den ungünstigsten Situationen klingelt und leider Gottes weitergereicht oder ”über Bord” geworfen werden muss. Ich bin gespannt, ob es noch zu der langersehnten Kontaktaufnahme kommen wird. Sehnsucht ist schließlich eine der schönsten Süchte.

Mit jedem weiteren Kapitel ziehe ich den Hut vor der Idee, den Kapiteln Filmtitel zu geben. Wer die Filme kennt, schweift vorm Weiterlesen auch gerne noch ab in die Gedanken an den jeweiligen Inhalt bevor es dann weiter geht im Schwarzkopftext. “Coolio” würde Ernesto jetzt sagen.

[29.5.09/13h25] Kennt jemand der zerbrochene Krug von Heinrich von Kleist? Musste ich in der Schule lesen. Habe einmal nicht aufgepasst und meine Lehrerin hat mich drangenommen mit der Frage “Marijke, was bedeutet das?”. Meine Sitznachbarin wollte mir helfen und deutete mit einem Finger auf eine Textstelle. Da stand (ich konnte nicht genau sehen wohin ihr Wurstfinger zeigt): "Alle anwesend, jedoch ohne Licht." Für mich war die Antwort klar: “Jetzt sitzen sie im Dunkeln!”. Ich konnte das wütende Schnauben meiner Lehrerin erst 2 Tage später verstehen, als ich dann selbst den zerbrochnenen Krug gelesen und festgestellt habe, dass einer der Figuren Licht mit Nachnamen hieß. Warum ich das erzähle? Weil mich eine Szene aus Schwarzkopf (die unlogische Kanalszene, die aber hoffentlich noch aufgeklärt wird) daran erinnert. Schwarzkopf und Ernesto geht leider kein Licht auf, sondern aus. Aber im Dunkeln ist ja bekanntlich gut Munkeln.

Ernesto erinnert mich im Laufe der Geschichte immer mehr an den verrückten Spike aus dem Film Nottinghill

Oha Schwarzkopf hat also auch einen Keller mit dunklen Geheimnissen. Was so eine Damenhandtasche im Scheinwerferlicht so alles zu Tage fördert. Super witzig inszeniert! Auch wenn einige Frauen den Autor lynchen werden ihren Lieblingsfilm- titel durch den Kakao gezogen zu haben und das dazugehörige Titellied auf die (witzige) Spitze getrieben zu haben (ich inklusive): die Idee ist nicht von schlechten Eltern. Wenn schon Karaokeklischee, dann richtig!

Erkenntnis des Tages: Trinke nie Kinderbowle, denn du weißt nicht, wer zuvor seine Finger drin hatte! It’s getting hot inside!

[29.5.09/14h50] *schmacht* Frauen: es gibt auch was fürs Herz! *hüpf* es lebe das Frühstücksfernsehen

[29.5.09/20h07] Die Augen überschlagen sich fast, so schnell folgt jetzt dem einen Wort das andere. Schwarzkopf legt ab der Mitte nochmal einen Zahn zu an Geschwindigkeit. Ein Ereignis jagt das nächste, alls läuft auf eine Frage hin: WER IST DER SCHLITZER? ich hatte ja von Anfang an meine Theorie. Die hat sich zunächst bestätigt. Das fand ich langweilig. War schon kurz davor dem Autor zu mailen, dass das ja mal mehr als fad ist, dass der Leser schon zu Beginn weiß, wer der Schlitzer ist und dann nur noch müde lächelnd überfliegen kann, wie die Polizei die Mordfälle löst. Doch der Autor bleibt seinem Stil der unerwarteten Wendungen und absurden Storylines treu. Natürlich bleibt nichts so wie es war. Natürlich ändert sich die Meinung wer denn nun der Schlitzer ist noch mindestens 3 Mal. Und natürlich ist es am Ende jemand noch ganz anderes. Das ist auch gut so. Der Aha-Effekt ist der schönste Effekt. Ich habe lange einatmen müssen, um zu verarbeiten wie gewitzt das ganze doch ist. BITCH möchte man ausrufen (Entschuldigung für die Wortwahl aber die lässt nach Schwarzkopf nunmal zu wünschen übrig) – ich verrate aber nicht zu wem.

[29.5.09/20h23] eines wird man durchs Schwarzkopflesen auf jeden Fall: abgebrüht! so abgebrüht, dass man sogar darüber lachen kann, wenn von Teroranschlägen und mutmaßlichen Terroristen aus Hollywood die Rede ist. Das 9/11-Trauma ist bei mir durch Schwarzkopf ein bisschen gelöst worden. Man man man was wird die Boulevardpresse doch durch den Kakao gezogen. Da merkt man erst einmal was man doch jeden Tag für einen Quatsch liest oder im TV sieht. Das Schlimme ist ja: man tut es gerne. Ich auch, gebe ich zu. Ist doch auch viel schöner sich einlullen zu lassen mit News über die Reichen und Schönen und über angebliche Eskapaden von B-Promis. Wir suchen ja förmlich schon nach Katastrophen und wilden Auswüchsen. Was wirklich wichtig ist, interessiert uns doch schon lange nicht mehr. Schlagzeilen-Verschlinger sind wir. Die machen Ernesto und Schwarzkopf an jedem Tag, den sie in Wien verbringen: Schlagzeilen! Finde ich super umgesetzt: in Form von kleinen Zeitungsartikeln, die Geschehnisse überspitzt Revue passieren zu lassen! Täglich steht die Stadt ein bisschen mehr auf dem Kopf. Oder unter Wasser. Wer denkt, dass es Tsunamis nur in Thailand gibt, sollte wirklich mal Schwarzkopf lesen:-) bei uns im Studio steht nicht ohne Grund ein großes Schild: Lass die Finger von Maschinen, die du nicht kannst bedienen! Hätte man vielleicht auch in eins in die Wiener Kanalisation hängen sollen.

Ein sehr witziges Missverständnis übrigens: Im Buch heißt es irgendwann, dass jemand in die Kanalisation flüchtet. Wenn ich das lese, denke ich: oha ist er/sie ins Klo gesprungen? Der Autor klärte mich aber auf, dass in Wien alte Häuser Zugänge zur Kanalisation haben. Das muss man erstmal wissen. Schließlich fällts ja auch auf wenn jemand auf der Straße erstmal nen schweren Gullideckel aufschrauben und hochhieven müsste, um dann runterklettern zu können. Sollte ich je in Wien wohnen, ich möchte ein altes Haus mit Kanalisationszugang. Auch wenn ich mir das noch immer nicht vorstellen kann. Ist dann da eine Türe im Keller, man macht sie auf und siehe da: Ratten, Wasser und dunkle Schächte? Spooky!

[29.5.09/20h38] Es gibt Situationen, da wäre frau ja gerne ein Mann. Ich wäre es gerne wenn ich mitten im Wald zur Toilette muss. Oder wenn die Toilette so ekelig versifft ist. Einfach mal im Stehen vom Weiten, ohne was anfassen, oder sich draufsetzen zu müssen, lospullern. Dank Schwarzkopf bin ich froh, eine Frau zu sein, zumindest in Bezug aufs Pinkeln:-) Was Ernesto beim Urinieren passiert, ist keinem zu wünschen. Situationskomik vom Feinsten. Einfach mal mit der Tür (bzw. dem Plakat) ins Haus fallen. Das erinnert mich ein bisschen an die Kindersendung “Die Dinos” (das waren so große Figuren). Papa Dino kam immer mit folgendem Ritual nach hause: Türe fliegt auf, er springt rein und ruft: Bin daaaaaaaaa, wer noooooooooooch?

[29.5.09/22h13] Manchmal bereut man es, geguckt zu haben. Frau will sich zum Beispiel noch schnell im Seitenspiegel eines parkenden Autos schick machen, zupft noch schnell hier herum, zieht sch noch eben da ein Haar zurecht und bemerkt plötzlich, dass noch jemand im Auto drin sitzt, den das alles köstlich amüsiert hat. Oder man möchte unbedingt wissen, was sich hinter einer Türe abspielt und guckt durchs Schlüssellloch. Doch was, wenn die Person auf der anderen Seite genauso neugierig ist und auf die gleiche Idee kommt? Köstlich inszeniert vom Autor. Ich habe lange lachen müssen. In den Niederlanden gibt es ein Lied “Met grote ogen kijk ik naar de grote ogen die kijken naar mij” *träller* zu deutsch: “mit großen Augen blicke ich in die großen Augen die mich ansehen” Situationskomik vom Feinsten …  

es wird so gut!!! ein Zweikampf der Extraklasse. Die Waffen: Schraubenzieher und Messer. Dazwischen: eine Türe. Die kann man aber nicht abschließen:-)

Kleines Quiz: wie schützt man sich vor Messerattacken?

A) Wegrennen
B) Der attackierenden Person ins Gewissen reden
C) Handtücher vor den Bauch halten und sich permanent weigern diese wieder beiseite zu legen, auch nicht beim Sex.

Schwarzkopf muss noch viel lernen. Aber um Ausreden ist er nicht verlegen:-) großartig. Muss man sich eigentlich Sorgen um den Autor machen, wenn er zulässt, dass in seinen Büchern wild abgeschlachtet wird und er einen brutalen Stich in den Oberschenkel mit „is ja nur ein Kratzer“ abtut? Tziss. [...]

[29.5.09/23h03] Seufz. Es ist vollbracht. So schnell wie die Geschichte angefangen hat, hat sie auch schon wieder aufgehört. THE END steht plötzlich in großen Lettern vor meinem Auge. The author has left the book. Toll. Schön für den Autor. Der geht jetzt lecker Kaffee trinken und ich sitze hier mit meinen Gedanken. Ich gehöre ja zu den Leuten, die sich gerne den ersten und den letzten Satz eines Buches durchlesen und dann entscheiden, ob sie das Buch kaufen oder nicht. Da ich es in dem Fall ja “unter der Hand” zugesteckt bekommen habe, habe ich zum ersten Mal seit langem mal wieder ein Werk von Anfang bis Ende gelesen. Und ich bin froh darüber! Der letzte Satz ist genauso genial wie der bei Rotkäppchen 2069. Unverhofft und passend. Das, was Schwarzkopf am Ende tut, müsste eigentlich jeder tun, nach dem Lesen des Buches, um auf andere Gedanken zu kommen. Einfach mal die Seele baumeln lassen. Don’t worry, be happy.

Ich bin noch hin und hergerissen. Einerseits bin ich traurig, dass das Buch schon aus ist. Andererseits freue ich mich riesig, dass es zu Ende ist, denn jeder weitere Satz, jede weitere Seite hätte den Charme dieses Büchleins zerstört. Ein großer Trommelwirbel von Aachen nach Wien, der die Gondeln vom Riesenrad zum schwanken bringt:

Schwarzkopf war ganz großes Kino!

Ich habe viel gelacht, mir ist zwischenzeitlich die Kinnlade heruntergeklappt vor Schreck und ich hab vor Spannung an den Nägeln gekaut. Schwarzkopf ist erfrischend. Eine geniale Mischung aus Heimattheater, Slapstick und ja, fast schon Monty Python  ich wette jetzt macht’s PENG, aber nicht weil sich der Autor ins Knie geschossen hat, sondern weil er vor Stolz geplatzt ist. Sollte Schwarzkopf je verfilmt werden: bitte als FilmNoir bzw. à la Sin City!

Was nehme ich aus Schwarzkopf mit?

1. Ich glaube ich kann mir nie wieder in Ruhe ein Theaterstück ansehen, in dem einer der Schauspieler eine Pistole in der Hand hat. 2. Ich werde vor jedem Konzertbesuch dreimal kontrollieren ob mein Handy aus ist. 3. Wenn ich mir je einen Hund zulegen sollte, gehe ich nicht mit ihm über die Straße wenn ein Polizeiauto in der Nähe ist. 4. Wilhelm Busch würde sich im Grabe umdrehen, wenn er wüsste was mit Max und Moritz passiert ist. 5. Ich brauche einen neuen AB-Spruch. 6. Sollte die Finanzkrise auch Auswirkungen auf Mercedes haben: die kann man auch noch als Dienstmädchen einsetzen! 7. Ich glaube dem Autor nicht, dass die Charaktere alle frei erfunden sind

Man muss den dritten Mann weder gesehen noch gelesen haben, um Schwarzkopf zu mögen. Vielleicht ist es aber von Vorteil um die liebevoll inszenierten Anspielungen zu verstehen und noch mehr lachen oder den Hut vor dem Autor ziehen zu können. In der Uni ist mir nie ein gutes Beispiel für Intertextualität eingefallen. Würde mich heute noch mal ein Prof danach fragen: ich würde Schwarzkopf antworten. Und er würde mir eine eins geben.

Der Schwarzi ist ein helles Köpfchen. Der wird ein Bestseller. Ich drücke ganz fest die Daumen, dass dem so sein wird. Punkt. Marijke has left the blog!